Natur- und Erlebnisschule Waapiti bei Bauerbach, Lkr. Weilheim-Schongau
Über den Landesfeuerwehrverband haben wir Plätze zu einem besonderen Kursangebot für unsere Florenteenies Gruppe erhalten: Einen Outdoor Erste Hilfe Kurs speziell für Jugendliche in der Natur- und Erlebnisschule Waapiti bei Bauerbach im Landkreis Starnberg. 5 Jugendliche aus unserer Florenteenies Gruppe nahmen daran teil.
Start im Tipi Zelt
Am 18.03.23 gegen 9:00 Uhr starte der erlebnisreiche Tag für unsere Nachwuchsfeuerwehrler auf der großen und abgelegenen Wiese der Natur- und Erlebnisschule nahe des Weilers Bauerbach. Zu Beginn fand die Begrüßung, eine kurze Vorstellungsrunde und die erste Theorieeinheit in einem großen Tipi Zelt statt. Da es am Morgen noch relativ kühl war, gab es inmitten des Zelts ein kleines Lagerfeuer zum Aufwärmen. Zur Begrüßung wurde wie es bei einigen indigenen Naturvölkern auf der Erde Tradition ist, eine Weihrauchschale mit kalifornischen Weihrauch herumgereicht.
In der ersten Theorieeinheit im Tipi lernten unsere Florenteenies die gängigsten Inhalte von unterschiedlichen Erste Hilfe Sets kennen und was hieraus für welche Art von Verletzung nützlich ist.
Erste Hilfe im Freien
Nach der ersten Einheit im Tipi ging es nach draußen ins Freie. Dort lernten die Jugendlichen größere Wunden mittels Druckverbänden zu versorgen. Außerdem standen verschiedene Einsatzmöglichkeiten des klassischen Dreieckstuchs auf dem Programm wie das Fixieren eines gebrochenen Arms. Bevor es dann das wohlverdiente Mittagessen im Freien gab, lernten unsere Florenteenies noch unterschiedliche Möglichkeiten und Griffe kennen Verletzte Personen zu tragen bzw. zu transportieren.
Nachdem es für diese Jahreszeit nach der Mittagspause schon ungewöhnlich warm in der Sonne war, folgte die nächste Theorieeinheit wieder im schattigen und kühleren Tipi: Ein Notfallschema, dass bei Hilfeleistungen immer angewandt werden kann.
Am Nachmittag ging’s ans Eingemachte- mit verletzten Personen, die dringend Hilfe benötigten
Am Nachmittag konnten unsere Florenteenies dann schließlich das theoretisch Erlernte von zuvor in der Praxis umsetzen. Rund um das Camp befanden sich Verletzte Personen, die dringend die Hilfe von gut ausgebildeten Ersthelfern benötigten (die Personen haben sich natürlich nicht in Wirklichkeit verletzt, waren aber sehr realistisch geschminkt und spielten auch realistisch ihre Verletzungen vor). Vor einem landwirtschaftlichen Stadl lag eine Frau, die sich eine Platzwunde am Kopf zuzog. Zwei Jugendliche aus unserer Gruppe eilten ihr mit einem Erste Hilfe Notfallset ausgerüstet zur Hilfe, setzten einen Notruf ab, versorgten ihre Wunde mit einem Druckverband, brachten sie in eine bequemere und sichere Lage und schützten sie mit einer Rettungsdecke gegen die Kälte vom Boden.
Dann war Teamwork angesagt
Ein Mann hatte sich in einem abgelegenen, steilen Waldstück beim Holzarbeiten einen offenen Bruch zugezogen. Gut, dass unser frisch ausgebildetes Erste Hilfe Team schnell vor Ort war und dem Mann in seiner misslichen Lage helfen konnte.
Bilanz nach der Holzarbeit im Wald: offener Knochenbruch am Bein
Nachdem es gar nicht so einfach war den verletzten Waldarbeiter in dem abgelegenen Waldstück zu finden, war schnell klar, dass der Mann schwer verletzt war und alleine ohne fremde Hilfe nicht mehr aus dem Wald konnte. Unsere Florenteenies Florian, Moritz und Sebastian (v.l.) reagierten sofort und teilten sich die zu erledigenden Aufgaben: Florian setzte einen Notruf ab, Moritz zog leicht am gebrochenen Bein, um den Schmerz etwas zu lindern und Sebastian kümmerte sich um die Wundversorgung.
Eine Trage nur aus mitgenommen Gegenständen und aus dem Wald
Nachdem der Patient erstversorgt war, teilte die FEZ (Feuerwehreinsatzzentrale am anderen Ende der Notfallleitung) mit, dass sie leider keine Hilfe direkt in das Waldstück schicken könnten, da es zu abgelegen war. Da der Mann in diesem Zustand allerdings nicht mehr selber laufen konnte und auch nicht schonend mit einem der am Vormittag erlernten Griffe transportiert werden konnte, musste eine andere Lösung her: Die Jugendlichen bauten kurzerhand aus zwei großen Ästen und aus Jacken und Pullis eine Trage.
Mit vereinten Kräften raus aus dem Wald
Zusammen mit den anderen Kursteilnehmerinnen und Teilnehmern positionierten Florian, Moritz und Sebastian den Patienten auf der selbstgebauten Trage. Mit vereinten Kräften und auf Kommando von Sebastian, der sich am Kopf des Patienten befand, wurde die Trage aufgehoben und vorsichtig aus dem steilen Waldstück zur nächstgelegenen Straße getragen. Dabei achtete Einer stets darauf, dass das verletzte Bein stetig etwas unter Zug war, sodass bei den Bewegungen der Trage die auseinander gebrochenen Knochenteile nicht aneinander reiben und unangenehme Schmerzen verursachten konnten.
Herausforderung erfolgreich bewältigt
Nachdem alle verunglückten und verletzten Personen durch die Jugendlichen versorgt und gerettet wurden gab es noch eine kurze Nachbesprechung. Dabei wurden unsere Florenteenies sehr vom Kursleiter und von den Schauspielern der verletzten Personen gelobt. Sie haben mit Bravour das Erlernte vom Kurs umgesetzt, konnten alle Patienten gut versorgen und sind so auch gut auf einen möglichen echten Notfall vorbereitet. Als Belohnung für den sehr gelungenen und erfolgreich abgeschlossenen Tag ging es auf dem Rückweg noch zum MC Donald’s.
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